Tsunami „Wiederaufbauhilfe für Süd-Indien"

Südindien

Nach der Tsunami-Katastrophe vom Dezember 2004 hat die Gerdi Gutperle Stiftung aus eigenem Spendenaufkommen und in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Bergstraße, ein besonderes Projekt realisiert: „Wiederaufbauhilfe für Süd-Indien".

Im Dezember 2004 besaßen die Menschen nahe der Ortschaft Kanyakumari, genau in der Südspitze von Indien, nichts außer ihr nacktes Leben: Der zerstörerische Tsunami hatte ihnen nahezu ihr gesamtes Hab und Gut genommen. Die vor Ort tätige Gerdi Gutperle Stiftung wurde sofort tätig. Und begann mit dem Bau eines Dorfes mit 40 Häusern. Ziel war es, eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Plattform für 40 Familien zu schaffen, die eine Tätigkeit in Abhängigkeit von der Fischerei ausüben, wie z. B. Handwerker, Fischverarbeiter und Fischverkäufer.

Am 19. März 2006 war es dann soweit: 40 Häuser wurden an die überglücklichen Fischerfamilien übergeben. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und zahlreicher Würdenträger wurde jedes einzelne Haus seiner Bestimmung übergeben. Das neue Dorf trägt den Namen „Agasthiyar Tottham“ (= Agasthiyar Garten) – in Anlehnung an das „Gerdi Gutperle Agasthiyar Muni Child Care Centre“, dem hauptsächlichem Hilfsprojekt der Gerdi Gutperle Stiftung. Dankbar für die zweite Chance, verpflichteten sich alle Familien, einen kleinen Teil der Einnahmen aus der Fischerei als Sicherungsbeitrag für die Ausbildung der Kinder abzuführen – ein besonderes Anliegen der Gerdi Gutperle Stiftung.

Vom effizienten Einsatz der Spendengelder aus Deutschland überzeugten sich bei ihrem Besuch in Indien der Präsident des DRK-Kreisverbandes Bergstraße Matthias Wilkes, sowie DRK-Kreisverband-Geschäftsführer Thomas Schweitzer und Schatzmeister Hartmut Koch:

Landrat Matthias WilkesLandrat Matthias Wilkes, Präsident des DRK-Kreisverbandes Bergstraße, erinnerte an die sehr große Hilfsbereitschaft der deutschen Bevölkerung unmittelbar nach der Naturkatastrophe und blickte in die Zukunft: „Heute sind wir stolz und dankbar, diese Häuser zu übergeben. Ich bedanke mich bei Ihnen allen, dass Sie diese schwierige Zeit seit Dezember 2004 ausgehalten haben und jetzt die Möglichkeit besitzen, in eine bessere Zukunft zu starten. Sie können sicher sein, dass wir auch künftig gerne mit Ihnen weiter zusammen arbeiten werden.“

DRK-Kreisverband-Geschäftsführer Thomas Schweitzer zeigte sich zuversichtlich: „Die bisherige Zusammenarbeit mit der Gerdi Gutperle Stiftung war sehr positiv. Wir konnten die an uns gegangenen Spendengelder ohne jegliche Verwaltungskosten in vollem Umfang den Bedürftigen zu Gute kommen lassen. Besser und effizienter konnten die Spendengelder nicht verwendet werden.“

Gerdi Gutperle wünschte in ihrer Eröffnungsrede allen Familien eine frohe und harmonische Zukunft und gab den neuen Eigentümern mit auf den Weg: „Dies ist ein materielles Geschenk, das Sie von uns erhalten. Mein großer Wunsch ist es, dass Sie aber nicht nur die materielle Seite sehen sondern auch die spirituelle. Möge Frieden und Segen von Oben und eine hohe Energie alle Menschen hier begleiten. Unsere Erde ist so klein geworden, dass wir alle viel mehr Liebe füreinander empfinden sollten, denn die Dinge, die wir heute weitergeben werden morgen wieder zu uns zurückfließen. Begeisterung ist die Flamme, die unser Leben nährt und erhellt – das irdische sowie das geistige.“

Mit einer einmaligen Zuwendung von € 3.500,00 (Kosten pro Haus inkl. Grundstück) konnten einer ganzen Familie auf Dauer eine Perspektive gegeben werden.

Dank vieler Spenden, für die sich die Gerdi Gutperle Stiftung an dieser Stelle noch einmal bedankt, konnten 20 weiteren Häusern im Umkreis der Ortschaft Kanyakumari gebaut werden.

Gerdi Gutperle wurde an dem Tage ihres Besuches von Familien und Kindern umringt, die alle erfreut und aufgeregt ihr neues zu Hause zeigen wollten. Es waren 40 neue Häuser entstanden, die kleinen Gärtchen fürsorglich mit Gemüse und Blumen bepflanzt, jedes auf seine Weise sehr schön. Frau Gutperle lies es sich nicht nehmen, jedes einzelne Haus zu begutachten, bis sie eine Angestellte darauf hinwies, es sei schon sehr spät und das bestellte Abendessen mit einigen Würdenträgern warte bereits auf sie. Daraufhin meinte Frau Gutperle unbeeindruckt „Das Essen und die Gäste können warten, die Familien sind für mich jetzt viel wichtiger“ und steuerte auf das nächste Haus zu…